Das Studium Architektur DUAL

Das anwendungsorientierte duale Architekturstudium bringt bautechnisch versierte Architekturschaffende hervor. Sie arbeiten in Architektur- und Planungsbüros sowie in der Bau- und Immobilienwirtschaft, aber auch in Bauverwaltungen, Designagenturen und Kulturbetrieben. Unsere bauliche Umwelt bietet eine ganze Reihe von spannenden Themen, für die auch künftig Fachleute gebraucht werden: Der nachhaltige Umbau von bestehenden Gebäuden, die Modernisierung und Sanierung von Altbauten unter ressourcenschonenden, werterhaltenden und städtebaulichen Gesichtspunkten, die Aufwertung und Nachverdichtung von Stadtquartieren und natürlich der klimagerechte Neubau vom einfachen Einfamilienhaus bis hin zum Großkrankenhaus. Diese Themen machen einen Großteil der Aufträge im Bauwesen aus und stehen daher im Mittelpunkt des dualen Bachelorstudiums Architektur an der hochschule 21.

Das Berufsbild des Architekten und der Architektin

Bauten und Städte wandeln sich stetig. Ein Beispiel: Züge rollen künftig unterirdisch in den Bahnhof ein, der repräsentative Altbau soll einer neuen Verwendung zugeführt werden, die sowohl aus der Perspektive der Stadtentwicklung als auch unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten dem Baudenkmal eine neue Zukunft sichert. Nicht selten benötigen solche Bauwerke dann ein gänzlich neues Nutzungskonzept und Innenleben. Dies ist eine originäre Aufgabe der Architektur.

Auch in kleineren Dimensionen ist architektonische Expertise gefragt, etwa beim generationengerechten Umbau von Wohnungen oder der energetischen Optimierung eines Wohnhauses: Wo früher eine vierköpfige Familie wohnte, lebt künftig eine Wohngemeinschaft von jüngeren und älteren Menschen. Wo früher Ölkessel rauchten, sorgt künftig eine Erdwärme-Pumpe und eine Photovoltaik-Anlage für die Energieversorgung.

Architektur ist darüber hinaus der Neubau in der Baulücke einer historischen Straßenfassade. Oder die Modernisierung eines Kommunalgebäudes, wie zum Beispiel der örtlichen Schule. Ebenso gehört die Konversion und Aufwertung einer Gewerbefläche, die einer neuen Nutzung zugeführt werden soll, zum Aufgabenbereich der Architektur.

Gerade das energie- und ressourcenbewusste Bauen stellt angesichts der Frage von Klimawandel und Klimaanpassung ein nachhaltig wachsendes Betätigungsfeld dar. Nicht zuletzt deshalb beschäftigten wir uns bereits im Architekturstudium intensiv mit dem zentralen Themenfeld der Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau und sichern unseren gestalterisch und technisch hoch qualifizierten Absolventinnen und Absolventen hervorragende Berufsperspektiven.

Kammerfähigkeit

Studierende des dualen Studienganges Architektur schließen ihr achtsemestriges Studium mit einem Bachelorgrad ab, der von der Architektenkammer Niedersachsen anerkannt ist und die Möglichkeit bietet, sich nach der erforderlichen Berufspraxis in die Liste der Architektinnen und Architekten eintragen zu lassen. Der Bachelor of Engineering (B. Eng.) an der hochschule 21 ist ein staatlich anerkannter Studienabschluss, der darüber hinaus dazu berechtigt, die Berufsbezeichnung Ingenieur/Ingenieurin zu führen. Die Ingenieurkammer Niedersachsen verleiht den Absolventinnen und Absolventen der hochschule 21 zusätzlich eine Ingenieururkunde.

Architektur studieren ohne NC

Voraussetzung für den Beginn eines Architekturstudiums sind gestalterische Fähigkeiten, Interesse für die Baukunst und kulturelle Einflüsse – aber auch eine Nähe zu handwerklichen und bautechnischen Themen sowie zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen. Reine Mathematik-Vorlesungen, wie sie für die meisten Ingenieurstudiengänge obligatorisch sind, gibt es im Architekturstudium nicht. Stattdessen werden die technischen Studieninhalte anhand von konkreten baulichen Fragestellungen, etwa durch Übungen zur Bauphysik und zur Tragwerksberechnung, gelehrt. Einen notenbasierten Numerus Clausus gibt es an der hochschule 21 nicht. Die Befähigung zum Architekturstudium wird über das Aufnahmeverfahren sichergestellt.

Berufliche Perspektiven des Architekten und der Architektin

Studierende des anwendungsorientierten Studienganges Architektur DUAL erhalten die Voraussetzungen für eine Tätigkeit als qualifizierte Mitarbeitende, zum Beispiel in einem Hochbauunternehmen, einer öffentlichen Einrichtung oder einem Architekturbüro. Es werden sowohl Kenntnisse aus dem technischen Ingenieurbereich als auch aus dem Feld der Architektur vermittelt. Der hohe Praxisanteil verschafft den Absolventen belastbare Berufserfahrungen und sehr gute Chancen auf eine Übernahme nach dem Bachelorstudium.

Studieninhalte Architektur DUAL

Das achtsemestrige Studium enthält Lehrinhalte aus allen allgemein anerkannten Feldern der Architektur sowie der studiengangsübergreifenden Lehre im Bereich Bauwesen. Der Lehrplan ist für die Regelstudienzeit ausgelegt und modular aufgebaut.

Das Studium umfasst folgende Fachgruppen (mit beispielhaften Pflichtmodulen):

  • Entwerfen und Gebäudelehre (einschließlich des Konstruktiven Entwerfens)
  • Darstellen und Gestalten (Computer Aided Design, Bauaufnahme und Vermessung, Freihandzeichnen und Modellbau)
  • Geschichte und Theorie (Architekturtheorie, Bau- und Kunstgeschichte sowie Denkmalpflege)
  • Stadtplanung und Städtebau (einschließlich des Öffentlichen Baurechts)
  • Konstruktion und Technik (Baukonstruktion, Tragwerkslehre, Baustofflehre, Bauphysik und Technischer Ausbau, Energetische Gebäudesanierung und klimagerechtes Bauen)
  • Planungs- und Baumanagement (Betriebswirtschaftslehre, Baubetriebslehre, Kosten- und Terminplanung)

Jedes Modul beinhaltet in sich abgeschlossene Lehreinheiten. Der modulare Aufbau ermöglicht die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen an Hochschulen in Deutschland und Europa. Neben dem Pflichtcurriculum erlauben Wahlpflichtfächer eigene Schwerpunktsetzungen und erste Spezialisierungen, wobei auch die Praxisunternehmen Vorschläge zu Themen in der Lehre machen können. Zur Wahlpflicht gehört insbesondere das Entwurfsstudium ab dem fünften Fachsemester, in dem die Studierenden aus verschiedenen Bauaufgaben wählen können. Die Organisation und Bewertungsgewichtung erfolgen jeweils im Rahmen von Credit Points (CP) nach dem European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS).

Wesentlicher Bestandteil des dualen Architekturstudiums sind die Praxisphasen. Daher ist auch die praktische Tätigkeit in der Unternehmung mit Credit Points bewertet. Darüber hinaus ist in jeder Praxisphase eine mit der Unternehmung abgesprochen berufspraktische Fragestellung Gegenstand einer fachlichen Ausarbeitung. Auch das Thema der Bachelorarbeit wird in Absprache mit dem Praxispartner gewählt und stellt als wissenschaftlich begleitetes Projekt einen erheblichen Mehrwert für die Arbeitgeber dar.

Das Lehrangebot während der Theoriephasen orientiert sich an den Anforderungen des späteren Berufsfeldes. Um die Studierenden für ihre berufliche Zukunft fit zu machen, sind zusätzlich Schlüsselqualifikationen, Fremdsprachen und im Wahlpflichtbereich englischsprachige Lehrveranstaltungen Bestandteil der Lehre. In jeder Theoriephase werden in der Regel sechs Fachmodule angeboten. Die Präsenzzeit variiert je nach Zuschnitt des Moduls zwischen vier und sechs Wochenstunden.

Verzahnung von Theorie und Praxis

Für alle Studierenden der Bachelorstudiengänge Architektur DUALBauingenieurwesen DUAL und Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien DUAL wechselt der Lernort quartalsweise zwischen Hochschule und Praxispartner. Die dreimonatigen Praxisphasen im Unternehmen sind verpflichtend für das Studium an der hochschule 21 (praxisintegrierendes Studium).

Aus diesem Grund zeichnen sich die dualen Studiengänge an der hochschule 21 durch einen stetigen Wechsel zwischen Theorie und Praxis aus. Die 13-wöchige Theoriephase setzt sich aus zwölf Wochen Präsenzlehre und einer anschließenden Prüfungswoche zusammen. Die Lehre ist verdichtet und beinhaltet in manchen Semestern bis zu 30 Lehrstunden pro Woche. Damit entspricht das Studium an der hochschule 21 auch im Umfang dem meist 16 Wochen dauernden Semester an anderen Hochschulen mit etwa 24 Semesterwochenstunden (SWS).

Die Praxisphase schließt sich nahtlos der Theoriephase an und dauert insgesamt 13 Wochen, wobei in Abstimmung mit den Arbeitgebern bei den Partnerunternehmen zwei Urlaubswochen einzuplanen sind. Während der Praxisphasen sind neben den Leistungen des Praxisstudiums selbst zusätzlich Hausübungen zu einigen Lehrmodulen der vorausgegangenen Theoriephase fertigzustellen. Die letzte Praxisphase ist für die Bearbeitung der Bachelorarbeit vorgesehen. Diese muss in einem Zeitraum von insgesamt neun Wochen erstellt werden und bildet durch die Kooperation zwischen der Hochschule und der Praxisunternehmung auch inhaltlich eine Brücke aus dem Studium ins Berufsleben.

Karsten Ley

Prof. Dr.-Ing.
Karsten Ley
Architekt und Stadtplaner

Städtebau, Architekturtheorie und Entwerfen

  • Studiengangsleitung Architektur DUAL

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