Mechatronik ist aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Denn in den meisten technischen Produkten ist sie vorhanden. Auch in unserer Region spielt Mechatronik eine große Rolle. Nicht zuletzt aus diesem Grund kann der Studiengang Mechatronik DUAL der hochschule 21 in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum feiern. Und auch künftig wird dieser Studiengang einen wertvollen Beitrag zu den gesellschaftlichen Herausforderungen leisten.
Stark durch Netzwerk regionaler Unternehmen
An der hochschule 21 spielt eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft eine enorme Rolle, wodurch über die vielen Jahre ein großes Netzwerk entstanden ist. 2008 fand das erste Treffen mit regionalen Unternehmen statt, die bestätigten, dass ein Studiengang Mechatronik benötigt wird. Sie beteiligten sich zum Teil sogar an der inhaltlichen Ausarbeitung. Beispielsweise sind seit rund eineinhalb Jahren die Schwerpunkte des Studiengangs „Produktions- und Automatisierungstechnik“ sowie „Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie“ auf die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst.
Der Studiengang Mechatronik ist aber nicht nur für die in der Region ansässigen Unternehmen wichtig. Auch für den Stellenwert der hochschule 21 in der Welt der Lehre und Forschung ist er von großer Bedeutung. Nachdem die Hochschule Jahrzehnte mit den Studiengängen Architektur und Bauingenieurwesen bauorientiert war, kamen schließlich die ersten Überlegungen auf, das Angebot um den Bereich Technik zu erweitern. Mit der Entscheidung für Mechatronik – in der Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Informatik vereint sind – fiel der Startschuss für die Entwicklung der dritten Fachrichtung. Hier ist inzwischen auch die Gebäudetechnik etabliert.
Generalisten mit Doppelabschluss
Die Mechatroniker:innen sind die Generalisten unter den Ingenieuren und Ingenieurinnen durch die fachübergreifende Ausbildung. Diese Generalisten sind aber auch immer wieder für Überraschungen gut. So sagte ein Student im vierten Semester vor einiger Zeit: „Ach, Herr Hermes, wir haben es nicht so mit der Technik, wir studieren Mechatronik“! – Diese Aussage wurde zum „Running Gag“.
Die an der hochschule 21 ausgebildeten Generalisten erhalten einen Doppelabschluss. Ihnen wird nicht nur der staatlich anerkannte Bachelor of Engineering verliehen, sondern auch die Ingenieururkunde der Ingenieurkammer Niedersachen. Mit ihr erhalten die Studierenden die Berechtigung die Berufsbezeichnung Ingenieurin/Ingenieur zu führen.
Der Studiengang Mechatronik verfügt über ein Labor für Elektrotechnik, Labor für Produktions- und Fertigungstechnik sowie ein Labor für Mechatronik und Robotik. Für die Informatikausbildung stehen drei Hörsäle mit modernen Rechnern zur Verfügung.
Forschung und Entwicklung vorantreiben
Auch mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten kann die hochschule 21 mit seinem Mechatronik-Studiengang von sich reden machen. Von zwei Projekten für den Spacebot Cup, bei dem ein autonom agierender landgestützter Roboter zur Erkundung unbekannter planetarer Oberflächen entwickelt wurde, über den weltweit ersten autonomen Roboter, der im XFEL Tunnel in Hamburg die Strahlung misst, bis hin zu einem autonom fahrenden Erntehelfer-Mobil (Video zum Forschungsprojekt SAMSON) für die Obstbauern im Alten Land waren und sind wissenschaftlich Mitarbeitende, Lehrende und Studierende an Vorhaben beteiligt. Interdisziplinär arbeitet der Studiengang auch im Rahmen von studentischen und Forschungsprojekten mit dem Fachbereich Gesundheit zusammen.
Der im Jahr 2009 gestartete Studiengang Mechatronik DUAL startete mit 19 Studierenden. Inzwischen haben 214 junge Menschen dieses duale Studium an der hochschule 21 absolviert. Derzeit gibt es 68 Studierende. In den 15 Jahren hat der Studiengang mit über 100 Praxispartnern erfolgreich zusammengearbeitet. Die hs21 erhielt wichtige Impulse für die Studieninhalte und die Industrie erhielt wichtige Beiträge für moderne Produkte über die Studierenden. Das ist die klassische Win-Win-Situation.