Bereits seit Januar dieses Jahres ergänzt Kirsten Kopke als Hochschullehrerin den Studiengang Pflege dual an der hochschule 21. Nun wurde die 46-Jährige zur Professorin für Klinische Pflege ernannt.
Nach dem Abitur absolvierte die gebürtige Hamburgerin eine Ausbildung zur examinierten Krankenschwester am heutigen Asklepios Klinikum Nord, Betriebsteil Ochsenzoll. Schon während dieser Zeit reifte durch ihre damalige Kursleitung der Wunsch ein Pflegestudium aufzunehmen. Die dafür notwendige Berufspraxis erwarb Kirsten Kopke im Bereich der geriatrischen Rehabilitation und baute eine entsprechende interdisziplinäre Station im Zentrum für Ältere aktiv mit auf.
1999 nahm sie ihr Studium Pflege/ Pflegemanagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin auf und schloss dieses 2003 als Dipl.- Pflegewirtin (FH) erfolgreich ab. Während dieser Zeit war sie durchgängig in verschiedenen Bereichen der pflegerischen Versorgung (Geriatrie, Psychiatrie und Notaufnahme) tätig. Bereits im sechsmonatigem Praxissemsemester knüpfte Kirsten Kopke Kontakte zu ihrem anschließenden Arbeitgeber, dem Unfallkrankenhaus Berlin. Dort war sie fünf Jahre in der Stabstelle Interne Prozessberatung in der Pflege beschäftigt. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildeten die Qualitätsentwicklung in der Pflege sowie die Organisation der Innerbetrieblichen Fortbildung.
Ihre Dissertation zur Wirksamkeit der Atemstimulierenden Einreibung zur Schmerzreduktion bei älteren mehrfach erkrankter Menschen erarbeitetet sich Prof. Dr. Kopke als Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Graduiertenkollegs“ Multimorbidität im Alter und ausgewählte Pflegeprobleme“ an der Charité-Universitätsmedizin Berlin.
Noch vor Abschluss der Promotion übernahm sie am Institut für Medizinische Soziologie der Charité die Koordination des Forschungsprojektes „Autonomie trotz Schmerz (PAiN) – Schmerzgeschehen und Schmerzmedikation bei Pflegeheimbewohnern“ im Rahmen des Berliner Forschungsverbundes „Autonomie trotz Multimorbidität im Alter (ama)“. Aus privaten Gründen wechselte die Wissenschaftlerin nach dem Projektabschluss an die Leuphana Universität Lüneburg. Dort übernahm sie über drei Jahre die operative Leitung des Kompetenztandems „Vernetzte Versorgung psychisch erkrankter Menschen“.
2014 erhielt sie einen befristeten Ruf an die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und war dort bis 2019 als Professorin für Pflegewissenschaft tätig. Im interdisziplinär besetzten Forschungs- und Transferzentrums „KoPM“ realisierte sie unterschiedliche Forschungsvorhaben, zuletzt ein Projekt zur Wirksamkeit von Ethischen Fallgesprächen in der Palliativen Geriatrie.
Auch neben ihrer Tätigkeit als Professorin für Klinische Pflege an der hochschule 21 ist Kirsten Kopke sehr an der Entwicklung einer evidencebasierten Pflegepraxis interessiert. Als Mitglied der Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DPG), des Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und des Arbeitskreises Schmerz und Alter der Deutsche Schmerzgesellschaft, ist sie im Bereich der Leitlinienentwicklung aktiv. So leitet sie aktuell als eine von zwei Koordinator*innen die Entwicklung einer Leitlinie „Häusliche Versorgung, soziale Teilhabe und Lebensqualität bei Menschen mit Pflegebedarf im Kontext ambulanter Pflege unter den Bedingungen der COVID19-Pandemie“. Mit ihrem Engagement möchte die Professorin einen aktiven Beitrag zur Professionalisierung und Akademisierung der Pflege leisten.