News aus der hochschule 21

Projekt „Landgang“ will angehende Ärzte und Ärztinnen für die ländliche Region begeistern

Prof. Zimmermann und Julius Raddatz vor der hochschule 21

Prof. Barbara Zimmermann und Julius Raddatz sind teil des Projekts Landgang

Für die hochschule 21 im Projekt Landgang aktiv: Prof. Dr. med. Barbara Zimmermann (l.) und Julius Raddatz

hochschule 21 ist Teil des regionalen Netzwerks 

Seit April 2020 betreut der wissenschaftliche Mitarbeiter und Alumnus Julius Raddatz (B.Sc.) gemeinsam mit Prof. Dr. med. Barbara Zimmermann, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit an der hochschule 21, das Projekt „Landgang“ des Landkreises Stade. „Landgang“ wurde 2017, unter anderem vom Landkreis Stade, ins Leben gerufen um dem fortschreitenden Versorgungsproblem durch Ärzte und Ärztinnen der Allgemeinmedizin im ländlichen Raum aktiv entgegen zu wirken. Mittlerweile sind zahlreiche Institutionen und Einrichtungen am Projekt beteiligt.

Prof. Dr. med. Barbara Zimmermann betont: „Das Projekt Landgang ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Akteure im Landkreis Stade vernetzen um die Gesundheitsförderung in unserer Region zu sichern und weiter zu entwickeln. Die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten ist einer der größten Herausforderungen im demografischen Wandel. Mit Landgang agieren wir proaktiv und stellen gemeinsam die Weichen.“

Die Kernaufgabe liegt darin, Medizinstudierende für die Facharztrichtung zu begeistern. Das „Landgang“-Team vermittelt Praxisplätze teilnehmender niedergelassener Ärzte und Ärztinnen für das Blockpraktikum, der Famulatur (Teil der fachärztlichen Ausbildung) hausärztlicher Versorgung und für das praktische Jahr im Tertial Allgemeinmedizin.

„Doch die größte Herausforderung ist es, junge Menschen in ländlicher Region zu halten und so die hausärztliche Versorgung in der Fläche zu gewährleisten“, sagt Julius Raddatz. Die Abwanderung in Großstädte nehme zu, und es fehle an personeller Stärke in der Gesundheitsversorgung. Medizinische Praxen, therapeutische Einrichtungen und Seniorenheime seien überfüllt, so der junge Wissenschaftler. Erkrankte Menschen warten länger auf Termine, die Anschlussheilbehandlung nach operativen Eingriffen kann nicht immer nahtlos gewährleistet werden und ältere Menschen stehen auf Warteliste für eine ambulante häusliche Versorgung.

Das Projekt ist erst der Anfang und ein Baustein um diese Versorgungslücke zu schließen, denn die Personalprobleme liegen in diversen Bereichen jeglicher Gesundheitsprofessionen. Durch das Projekt konnten bereits innerhalb von drei Jahren 44 Medizinstudierende des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf Praktikumsplätze in der Region des Landkreises Stade vermittelt werden. Aktuell besteht das Netzwerk aus zwölf kooperierenden Lehrpraxen mit engagierten Ärzten*innen.

Zurzeit ist das Team dabei sämtliche Medien zu optimieren und das Projekt weiter auszubauen, denn Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Teil der Arbeit.

Weitere Informationen zum Projekt und zu den Netzwerkpartnern: www.landgang-stade.de