Die Geschichte der hochschule 21

  • 1875 als Technikum gegründet mit dem Schwerpunkt Bauwesen
  • 1971 Fachhochschule mit den Schwerpunkten Architektur und Bauingenieurwesen
  • 2003 Proteste gegen die geplante Schließung, die Region kämpft für Erhalt
  • 2004 Neugründung als private FH in Private Public Partnership
    • Land gibt 49 % Kostendeckungszuschuss
    • Gesellschafter werden Kommunen, Kammern, Kreditinstitute und Verbände
  • 2005 Start mit 48 Studierenden in drei dualen Studiengängen des Bauwesens
  • 2006 Start des Studiengangs Physiotherapie DUAL
  • 2009 Start des Studiengangs Mechatronik DUAL (heute Ingenieurwesen Mechatronik DUAL)
  • 2012 sind ca. 750 Studierende immatrikuliert
  • 2014 Start des Studienganges Hebamme DUAL
  • 2015 Start der Master-Studienganges „Führungskompetenz (MBA)“
  • erstmals sind 1.000 Studierende immatrikuliert
  • 2016 Akkreditierung des Studienganges Pflege DUAL
  • 2018 Start des Studienganges Gebäudetechnik und -automation (heute Ingenieurwesen Gebäudetechnik DUAL)
  • 2024 Start des Studiengangs Master Bauingnieurwesen 

Am Anfang stand das Ende …

Die heutige hochschule 21 steht auf gutem Fundament – nicht nur baulich. Der Unternehmungsgeist der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts antwortete auf eine Phase wirtschaftlicher Depression in Europa mit einer Investition in das Kapital der Zukunft: Menschen und mehrwertschaffendes Wissen. Dieser Genius loci lebt bis heute fort.

Das 1876 bis 1877 erbaute Gebäude der heutigen hochschule 21 beherbergte zunächst eine Technikerschule für Bau-Handwerker. Zehn Klassenzimmer boten Raum für je 50 Schülerinnen und Schüler. Im ersten Jahr schrieben sich gut 30 Gesellen ein, die Fächer wie "Formensprache der Architektur" und "Tragwerkslehre" lernten.

Die Stadt und die Schulleitung fühlten sich durch den Start zum ersten Neubau ermutigt – dem heutigen Westflügel, der 1876 bezogen wurde und später zum heutigen Bau erweitert wurde. Die Schülerzahlen schnellten bis 1880 auf 460 hoch. Die Technische Fachschule in Buxtehude erregte überregional Aufmerksamkeit. 1890 wurde die Schule verstaatlicht und hieß fortan Königliche Baugewerkschule. Der Lehrplan wurde normiert und erweitert um die Fächer Wasserbau, Tiefbau und Eisenbahnbau.

In den Jahren des Kaiserreichs kam es zu einer Ideologisierung und Nationalisierung in allen Bereichen. Das Foyer wurde zur "Ehrenhalle" mit kriegsverherrlichenden Motiven, die Baukunst wurde germanisch. Die Nationalsozialisten installierten sofort nach der Machtübernahme ihre Studentenorganisationen und schickten die Schüler zu SA-Schulungen. 1943 wurde der Betrieb für die Mobilisierung zum Kriegsdienst eingestellt.

Die Nachkriegszeit war geprägt von Verdrängung. Nur sehr wenige Lehrer kamen bei der Entnazifizierung ohne Beanstandungen durch. Zu Ehren der Gefallenen wurden noch bis 1955 im Foyer Glasfenster gestiftet.

Erst die Studentenbewegung der 1960er Jahre räumte mit den alten Traditionen auf.1968 wurde auf Verlangen der Studentenschaft der erste akademische Ingenieur-Abschluss verliehen. 1970 empfahl der Wissenschaftsrat das Landes Niedersachsen die Gründung weiterer Hochschulen. Die Fachhochschule Nordostniedersachsen (FHNON) mit den Standorten Buxtehude, Lüneburg und Suderburg war geboren, wobei sich Buxtehude sehr erfolgreich weiter mit der Baukunst beschäftigte. Rund 700 Studierende wurden hier erfolgreich zu Bauingenieuren und Architekten ausgebildet.

Dual studieren in Buxtehude – ein neues Modell

Drei Jahrzehnte später wurde der Standort Buxtehude im Rahmen eines Konsolidierungsprogramms der damaligen Landesregierung aus Spargründen geschlossen, was Proteste in der Region auslöste: Studierende, Lehrende, örtliche Unternehmen, Verbände und Politiker gingen 2003 auf die Straße. Die Proteste konnten den Sparbeschluss nicht verhindern, führten aber zu einer Allianz regionaler Organisationen und zur Gründung einer gemeinnützigen GmbH, die einige der Mitarbeiter und einen Teil der Ausstattung übernehmen konnte, um in dem der Stadt gehörenden Gebäude eine private Fachhochschule zu gründen. Regionale Unternehmen sicherten Unterstützung zu, in dem sie Studierende im Rahmen eines dualen Studienkonzeptes beschäftigten. Damit war die Refinanzierung der Studiengebühren der ersten 48 Studierenden, die sich 2005 einschrieben, gesichert und der erste Schritt zur erfolgreichen Etablierung der hochschule 21 getan.