Sie haben überzeugt: Fünf Absolvent:innen des Architekturstudiengangs erhielten zusätzlich zu ihrem Abschluss Bachelor of Engineering eine besondere Ehre. Die Studierenden hatten die Jury des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Bezirksgruppe Lüneburg mit ihren Abschlussarbeiten überzeugt. Die Jury vergab im Rahmen des BDA-Studienpreises einen ersten und zwei zweite Preise sowie zwei Anerkennungen mit einem Preisgeld von insgesamt 900 Euro.
Der BDA ist die bundesweit größte Vereinigung freischaffender Architekt:innen. Mit dem BDA-Preis ehrt sie herausragende Studienarbeiten.
Drei Preise und zwei Anerkennungen für die hs21
1. Preis: Leben im Förderspeicher – Konstantin Haase
Konstantin Haase entwickelte ein Konzept zur Umnutzung der ehemaligen Getreidespeicher im Flensburger Hafen Ost. Eine Umnutzung soll die gebietsprägende Struktur im Gegensatz zu einem Abbruch erhalten. Im Konzept wird aber jeder Gebäudeteil individuell betrachtet. Die Gebäude werden in den städtebaulichen Kontext sowie die derzeitige Nutzung des Hafengebietes eingebunden. Der industrielle Charakter soll gewahrt werden, es entsteht eine Mischung aus altem Bestand und neuen Fassadenelementen. Das Ziel ist es, einen Ort durch eine Nutzungsmischung wiederzubeleben.
Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass Konstantin Haase die Gedanken der Nachhaltigkeit der gegebenen Strukturen sehr gut umgesetzt hat. Besonderen Fokus hat er dabei auf die Wahrung des örtlichen Charakters und der Setzung der Gebäude gelegt. Außerdem lobten sie den guten Umgang mit dem baulichen Bestand. Der Absolvent hat das Konzept innerhalb einer komplexen Bestandssituation detailreich durchgeplant. Geschickt verbindet er den historischen Bezug und die zeitgenössische Interpretation.
2. Preis: WorkLife Ufer – Emilia Boick
Das Konzept von Emilia Boick beschreibt die Nachnutzung des ehemaligen Samtgemeinde-Rathauses der Stadt Lüchow im Wendland. Dabei soll das gesamte Areal inklusive des Busbahnhofes städtebaulich neugeordnet und eine Verbindung verschiedener Nutzungsarten wie Wohnen, Arbeiten, Fortbewegung und Erholung geschaffen werden. Zudem findet eine energetische Aufwertung der gegebenen Struktur und eine sinnvolle Ergänzung durch weitere Baukörper statt.
Die Auszeichnung erhält Emilia Boick wegen der sehr guten städtebaulichen Setzung innerhalb eines bestehenden Stadtgebiets. Sie erzeugt mit ihrem Konzept Aufenthaltsqualität und einen Mehrwert für den gegebenen Ort. Die unterschiedlichen Nutzungen wurden sinnvoll geordnet. Die Jury hob zudem die anschauliche Vermittlung der Entwurfsidee hervor.
2. Preis: Frieehüser – Ein Treffpunkt für Friedrichstadt – Emmi Menkhaus
Mit diesem Entwurf schafft Emmi Menkhaus ein Quartier innerhalb der nordfriesischen Stadt Friedrichshafen. Dabei führt sie die niederländische Geschichte der Stadt in einem Dialog zwischen Alt und Neu weiter. Sie schließt eine Blockrand-Ecke, indem sie das städtebauliche Bild mit einem Gebäudeensemble aus drei neuen Gebäuden vervollständigt. Der Entwurf sieht eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Gewerbe, Gastronomie und Kreativort vor, die durch ein Veranstaltungshaus für die benachbarte Kirchengemeinde ergänzt wird.
Die Jury bewertete besonders die sehr gute Interpretation der umgebenen Bausubstanz und lobte auch die Stärkung des Platzes vor der Kirche. Sie schafft mit ihrem Entwurf eine geschickte Verbindung aus historischem Bezug und zeitgenössischer Interpretation. Auch die anschauliche Vermittlung der Entwurfsidee fiel positiv ins Gewicht.
Anerkennung für die Entwicklung neuer Wohnformen
Mit ihrem Konzept „Vernetzt – wer teilt hat mehr“ hat Nora Fiedler die Jury überzeugt. In ihrem Entwurf nutzt sie ein ehemaliges Fabrikgelände in Buxtehude zu einem Wohnquartier mit unterschiedlichen Wohnformen um. In ihrem Entwurf fördert sie Begegnung, gemeinsame Aufgaben und Aktivitäten innerhalb des Quartiers. Im Blick behält die Absolventin die Nachhaltigkeit durch geteilte Ressourcen und Flächen.
Anerkennung für die Ökobilanzierung
Katerina Gustke erhielt eine Anerkennung für ihr Konzept „Kita Waldzwerge“. Die Absolventin setzt in ihrem Entwurf auf einen ressourcenschonenden Neubau einer Kindertagestätte in Hamburg-Wandsbek. Sie zieht sowohl die Ökobilanzierung als auch den Transmissionswärmeverlust und den Energiebedarf des Gebäudes ein. Der Entwurf sieht eine Entwicklung von unterschiedlichen Konzepten für Luft- Wärme und Wasser innerhalb der Nutzung vor.